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Mopstechnisch wertvoll

Man stelle sich vor, eines Tages kommt ein Kunde in deine Agentur, oder Studio oder in Dein Kinderzimmer bei Mama, oder wo auch immer du deine dot-com Firma betreibst.
Dieser Kunde möchte eine Homepage, in der es um Möpse geht.
Er hätte eine Freundin, die in die Welt der Influenzer drängt und alle Voraussetzungen, optisch und körperlich dafür erfüllt.

Sofort machst du dich daran und strickst ne dufte Website. Machst noch schnell ein paar Fotos Gabis schlaffen Möpsen also von der bereits etwas in die Jahre gekommene Neu-Influenzerin, die Frau vom Auftraggeber. Schwups ist das ding geritzt.
Doch nach 2 Wochen kommt der Kunde wieder an und beschwert sich, daß Gabis Webpräsenz bei Google erst auf Position 278.986 unter dem Suchbegriff Tolle-Möpse aufgelistet wird.
Das ist natürlich fatal, denn sollen sich ja die blassen Internetjunkys mit Cola-Pizza-Plautze einen gepflegt von der Palme wedeln können und das ist wohl kaum möglich, wenn die Seite erst so weit hinten auftaucht. So ein Profi-Wedler braucht keine 5 Minuten dann ist die Sache ohnehin irrelevant.
Nun steht da dein Kunde und fragt, was ist da los?

Am liebsten würdest du nun sagen, das könnte womöglich an Gabis schlaffen Möpsen liegen, aber du verhältst dich professionell und sagst: Das bekommen wir schon hin.
Alsbald machst du dich daran, die Seite für das Google-Ranking zu optimieren .
Zuerst mal prüfst du, ob Möpse unter den Suchbegriffen wirklich in allen Varianten aufgeführt ist, weil nicht alle Palmenwedler können auch fehlerfrei „Möpse“ tippen.
Als Nächstes benennst du alle Fotos auf der Seite Mopstechnisch wertvoll um, immerhin sollen die ja auch bei der Image-Suche ganz vorne sein. Also gibst du Bildern, gabis-möpse.jpg, gabis-straffe-titte.jpg und brust-lässig-über-schulter-geworfen.jpg neue, ausdrucksstarke Namen.
Nun kommt noch etwas besonderes, da inzwischen jede hinterhofwerkstatt in Korea die Penispumpen herstellt, oder jeder indischer Viagra-Puntscher das Wort Möpse bzw. Titten zu hauf in seinen Suchbegriffen hat, sind die schon alle vor dir.
Das verdammte Google erkennt auch, ob deine Suchbegriffe auch content-bezogen sind, also ob sie zu den Bildern passen.
Zusätzlich schreibst du tausendmal den Satz: Gabis Möpse sind die tollsten Möpse die es auf der gesamten Mops-Welt gibt, mopstechnisch unübertroffen…

Beim nächsten Besuch der Suchbots auf deiner Seite, denken die sich, wow auf der Seite wird ständig über Möpse geredet also muss diese Seite mopstechnisch besonders wertvoll für die welt sein. Diese Bots verschwenden zum Glück keine Sekunde mit dem Gedanken, was denn ästhetisch ansprechend ist.
Schwups wandern Gabis Möpse locker unter die ersten 20.000 Suchergebnisse.
Das ist zwar schon ein Erfolg dennoch ist es für die Palmenwedler-Zielgruppe aufgrund der Konkurenz, längst nicht ausreichend.
Nun geht es los mit dem Verlinkungstrick.
So ein Suchbot erkennt nämlich auch, wie oft die Gabis Seite verlinkt ist. Je mehr Links, umso wichtiger schätzt er sie ein.Das ist so ähnlich wie Mustafa der Checker, der einmal durch Frankfurt läuft und allen zuwinkt und jeder denkt, wow der Mustafa ist hier echt der Checker.
Also geht’s ans verlinken.

Du machst eine Linkliste und verlinkst wahllos auf zig Seiten da draussen im Netz. Am besten natürlich auf systemrelevante Seiten also solche die schon im ranking wegen vieler links ganz vorne stehen und wo es tolle Möpse zu sehen gibt.
Für dich bedeutet das, Du steigst weit hinab in die Tiefen des Internetschrotts und verlinkst auf auf Content von youporn, xHamster und überall da, wo andere Hausfrauen, Hobbyinfluenzerinnen ihre gemachten Möpse zur Schau stellen.
Dann rufst du alle Freunde an, die du kennst und befiehlst denen, Ihre Seiten und Facebookprofile auf Gabis-Möpse Seite zu verlinken.

Zusätzlich baust du auch sämtliche Google-Ads mit ein, wie z.B. Google-Earth und Streetview, quasi als Routenplaner zu Gabis-Möpsen und natürlich die Affliate-Programme von Google, weil das mögen die Bots von Google sehr und fühlen sich dann heimisch.
Schwupsdiewups taucht Gabis-Möpse Seite unter den ersten top100 Suchergebnissen auf.
Ist das nicht wundervoll und zum Heulen schön? Und das bei den unscheinbaren Dingern. Und du hast nichtmal eine Woche Lebenszeit damit verplempert.

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