Von Muschis, Pussys und Bären
Solltest Du Dich, aufgrund des Titels dieser Kurzgeschichte, nun auf nackte Tatsachen von Frauen untenrum freuen, so muss ich Dich leider enttäuschen und Du kannst Deine Hose wieder schliessen.
Aus aktuellem Anlass, möchte ich Dir, über die “Vermuschisierung” der Gesellschaft eine Gutenachtgeschichte erzählen.
Naja, ob die Geschichte nun eine gute oder schlacht Nachtgeschichte ist, entscheidest letztendlich Du, aber es geht tatsächlich um:
Von Muschis, Pussys und auch Bären
Eine Gutenachtgeschichte
Als ich vor vielen Jahren den Entschluss fasste, nach Bayern umzusiedeln, um fortan als Preusse in der Diaspora zu leben, war ich zugegeben, etwas angetan vom Habitus der Bayern.
Jenes wagemutige Volk der Bajuwaren, die stets in kurzen Lederhosen, mit strammen Waden, trotzig den Herausforderungen des Lebens begegneten. Man konnte sie im heimischen TV, meist um die Oktoberfestzeit herum, auf den Wiesen und Auen Münchens, in ihrem eigenen Erbrochenen liegen sehen, wo sie dennoch mehr oder minder freudig, lustige Volkslieder trällerten.
In Bayern nennt man das übrigens „gelebtes Brauchtum“.
Meine Mutter sagte dann meist: „Denen ist wirklich garnichts fies“.
Was ich damals als verklausulierte Bewunderung interpretierte.
Auch sah ich den Bayern, fast etwas verklärt, in der Tradition der großen bairischen Volkshelden, die allesamt furchtlose Rebellen, verwegene Räuber oder zumindest mutige Revolutzer waren, die sich vor nichts und niemanden „gschissen“ haben.
Die mutigen Volkshelden Bayerns
Räuber Kneissl, der Bayerische Hiasl oder der sagenumwobene Schmied von Kochel.
Letzteren habe ich mal gezeichnet, nach alten Überlieferungen. Mit verwegenem Blick, in Lederhosen und im nächsten Moment, wie er alles und jeden kurz und klein haut.
Das war für mich der Prototyp eines Bajuwaren.
Ja, so habe ich die Bayern tatsächlich gesehen, bis ich dann dort lebte und einige jener Bayern näher kennenlernen durfte.
Dann musste ich erkennen, dass der Schein nunmal oft trügt.
Wenn aus Männern plötzlich Muschis werden
Ich meine natürlich nicht alle Bayern per se, sondern einige, vorrangig aus der Lederhosen-Fraktion im bayrischen Hinterland. Dort zittert und fürchtet man sich, praktisch rund um die Uhr.
Man fürchtet sich vor Frauen, hat Angst vor der Natur im Allgemeinen und vor Tieren im Speziellen.
Man fürchtet sich vorm Plumpsack bis hin zum Bibabutzemann. In allem sieht er, der Bayer, eine Bedrohung seiner natürlichen Lebensweise und der friedlichen Ordnung.
Der Vorfall mit dem “Schwarzen Mann”
Vor einigen Jahren herrschte in einer Nachbargemeinde, blanke Panik vor einem „Schwarzen Mann“, der durch die Straßen schlich und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte.
Was war passiert?
Es wurde ein auffällig in Schwarz gekleideter Mann dabei beobachtet, wie er durch den Dorfkern schlenderte. Zunächst einmal, ist ein „schwarzer Mann“ in Bayern grundsätzlich eine Bedrohung und wenn er dann auch noch ziellos herumschlendert, kann er nur eine Bluttat, bestenfalls ein perfides Verbrechen planen.
Niemand schlendert oder flaniert in Bayern einfach so herum. Man fährt mit dem Auto und zwar bis vor die Tür, wo man hin will. Also zum Bäcker oder Metzger oder was auch immer. Aber man latscht nicht einfach durch die Gegend. Damit macht man sich nur verdächtig.
Die gesamte Bevölkerung, inkl. Bürgermeister, begab sich also dann, gemeinschaftlich auf die Jagd. Polizeistreifen durchkämmten das Gebiet und Hubschrauber kreisten über dem Ort.
Selbst die anliegenden Gemeinden waren in Aufregung und die Angst erfasste alle.
Später, nach intensivster Suche und Recherche, stellte sich heraus, bei dem schwarzen Mann handelte es sich wohl um einen Hubschrauberpiloten, der sich beim Bäcker ein Brötchen gekauft hat.
Tagelang hat dieser Schufft, mit seinem unverantwortlichen Verhalten, die gesamte Bevölkerung in blanke Panik versetzt.
Es dauerte einige Jahre, bis dieser Schock verarbeitet war und man hört, dass noch heute einige der Einheimischen regelmäßig zur Therapie gehen, um das Erlebte zu verarbeiten.
(Nachlesen kannst Du das hier in den lokalen Nachrichten)
Quasi in diese noch immer fortwährende Schockstarre hinein, ereignete sich jüngst ein weiteres verstörendes Ereignis, mitten in Traunstein am helllichten Tag.
Ein Horror-Maskenmann geht um
Die Meldung allein, lässt einem schon das Blut in den Adern gefrieren.
Ein Mann mit „Horrormaske streift durch die Innenstadt“ !
Die gesamte Dramatik wird einem erst klar, wenn man die offizielle Pressemeldung der Polizeiinspektion Traunstein liest:
Traunstein – Passanten war dort ein älterer Mann aufgefallen, der trotz warmer Witterung, mit Hut, Schal und Maske bekleidet die Straße entlanglaufen soll. Auf explizite Nachfrage zu der getragenen Maske, meinten die mitteilenden Passanten, es würde sich um eine Art „Horror-Film-Maske” handeln…
Quelle: Chiemgau24 / Polizeiinspektion Traunstein
Ist das zu fassen? Trotz warmer Witterung läuft dieser Kerl mit Hut, Schal und Maske durch die Gegend. Man denkt zwangsläufig an das Phantom der Oper. Ein solcher Kerl, kann keinesfalls etwas gute im Schilde führen. Wahrscheinlich will er wen zersägen, dazu würde die Horrormaske passen. Jeder kennt doch Filme wie „Helloween“, „Texas Kettensägen-Massaker“ oder „Freitag der 13.“ und weiß daher, dass solche zwielichtigen Typen immer Kettensägen unter dem Mantel tragen und zu allem fähig sind.
Davon geht auch grundsätzlich die Polizei in Bayern aus.
Abermals schloss sich die Bevölkerung in ihren Häusern ein und harrte aus. Versorgte sich mit Proviant und verbarrikadierten sich, in der Hoffnung, dass die angeforderten Polizeistreifen, den Kerl „entnehmen“ oder „erlegen“ oder was auch immer.
Geistesgegenwärtig, quasi im Angesicht der Gefahr, hat sich ein Passant das Kennzeichen des Autos notiert, in das der Horrormasken-Mann gestiegen war.
Sofort brausten die Polizeiwagen los, um den Mann in seiner Hofeinfahrt zu stellen. Man kann sich vorstellen, dass so ein massiver Polizeieinsatz für mächtig Aufsehen, in einem relativ beschaulichen Ort sorgt.
Im Zuge der intensiven Fahndung klärte sich die Lage dann auch auf.
Bei dem Mann handelte es sich nicht um Freddy Krüger oder Michael Meyers, sondern einfach um einen alten Mann mit hässlichem Gesicht.
Die Polizei gab dann im Live-Ticker irgendwann Entwarnung:
Nun stellt man sich doch die Frage, was läuft solch ein Kerl, mit derart hässlichem Gesicht, am helllichten Tag durch die Gegend und verängstigt unschuldige Bürger?
Solche Leute gehören allein vorsorglich weggesperrt und das bayrische Polizeiaufgabengesetz, gäbe dies auch durchaus her. (Stichwort: Gefahrenabwehr)
So ist auch die offizielle Mitteilung der Polizei zu verstehen, in der nicht etwa erwähnt wird, dass man einen völlig unschuldigen, alten Mann, bis vor seine Haustür gejagt hat, stattdessen räumt man kleinlaut ein, dass sein Handeln lediglich strafrechtlich nicht relevant war.
Der kann noch dankbar sein, dass er nicht in Präventivhaft genommen wurde.
“Ich bin ein alter Mann und das ist mein Gesicht.” Ist das nicht zum Brüllen komisch?
(Falls Du mir nicht glaubst – lese die News hier)
Manchmal wünschte ich mir, Comedians oder andere Witzemacher, könnten nur halb so lustig und unterhaltsam sein, wie die bayrische Polizei.
Es gibt Tage, da lese ich nur die Polizeimeldungen und falle fast vom Stuhl vor Lachen.
Ich will nicht gemein sein, als Frankfurter ist man einiges gewohnt. Dinge, wegen denen die Polizei in Bayern mit Mann und Maus und Blaulicht ausrücken, würden in Frankfurt wohl eher dazu führen, dass man selbst wegen groben Unfugs verhaftet werden würde.
In Bayern herrscht die Angst
Also man merkt schon, in Bayern fürchtet man sich gern und der hiesigen Polizei ist daher auch kein Einsatz peinlich. Egal ob sie mit allem Engagement nun alte, oder schwarze Männer jagen.
Da ist nicht viel geblieben von den Rebellen und mutigen Helden aus den Sagen und Liedern. Keine Räuber, keine Schmiede – nur noch Muschis und Pussys.
Diese Pussys fürchten sich naturgemäß und die Polizei hat alle Hände voll damit zu tun, alle Muschis vor einer Panikattacke zu bewahren. Sie fürchten sich vor schwarzen Männern und vor hässlichen erst recht. Sollen die gefälligst in Frankfurt, bleiben mit ihren Horrorgesichtern, wo man Verbrechervisagen mehr oder weniger gewohnt ist. In Bayern will man die naturgemäß nicht haben.
Der böse Wolf und die sieben Bürgermeisterlein
Apropos naturgemäß, neuerdings haben die Pussys und Muschis in Bayern erkannt, dass um sie herum, also ausserhalb ihrer Orts- und Dorfkerne, etwas noch viel Schlimmeres auf sie lauert.
Gemeinhin lapidar als „die Natur“ bezeichnet.
Natur ist so eine Sache, die macht den Pussys Angst.
Also nicht die Natur, die man idyllisch am Dorf- oder Festplatz herrichtet kann.
Nein, gemeint ist diese Natur, die einfach macht, was sie will.
Das ist wirklich blöd, denn diese Natur bedroht die Idylle.
Vor allem größere Tiere, die einfach frei durch die Wälder streifen. Als größere Tieren wird alles bezeichnet, was größer als ein Eichhörnchen ist. Man spricht dann gern von „Problemtieren“.
Gemeint sind explizit nicht solche Tiere, die gottgewollt dafür erschaffen wurden, dass man sie aus dem Hinterhalt abknallen kann und die dann brav tot umfallen um sie in eine Suppe zu rühren.
Wie z.B. Rehe, Hirsche oder Wildschweine oder andere Nutztiere die man auf den Grill legen kann.
Die dienen aufgrund ihres Erschossenwerdens, mehr der Unterhaltung und dem Zeitvertreib.
Wohingegen Bären, vom Waschbären an, oder gar Wölfe, schon eine enorme Bedrohung darstellen. Was bleibt einem als gewählter Vertreter, z.B. als Bürgermeister oder gar Landrat anderes übrig, als sich an die Spitze der Bewegung der Angsthasen zu setzen.
Die Ober-Muschi aller Pussys
Als gewählter Repräsentant, meist von der CSU, die fälschlicherweise im Rest des Landes als Partei verkannt wird. Wobei es sich hier um ein großes Missverständnis handelt, denn in Bayern ist die CSU mehr ein Club oder Verein als eine Partei. Ein Club, in dem man sein muss, um z.B. von Ausschreibungen oder ähnlichem zu profitieren, sich zu empören, auf den Putz zu hauen und dabei auch gehört zu werden. Genau wie man zwingend im Trachten- oder Schützenverein sein sollte, um überhaupt erst Bürgermeister werden zu können. Darum kann man sich die CSU im Wesentlichen vorstellen, wie ein Sammelsurium der schockierten und empörten Ober-Muschis.
Doch zurück zur Natur und den Tieren.
Nun hört man erstaunlicherweise überall, dass von den besagten Wildtieren, sich nur solche nach Bayern wagen, die psychisch labil, problembehaftet, oder einen anderweitigen Dachschaden haben. Warum das so ist, darüber rätseln die Wissenschaftler, seit Bruno dem Problembären.
Ich habe dazu eine eigene Theorie.
Vielleicht ist es ähnlich wie bei Elefanten, wenn deren letzte Lebenstage angebrochen sind, sie sich dann von der Herde absondern, um mit letzter Kraft den Elefanten-Friedhof aufsuchen und dann dort einfach umfallen und sterben.
So ist das mit Wildtieren und Bayern. Sobald die nämlich spüren, dass sie einen Dachschaden haben oder anderweitig aus dem Ruder laufen, machen sie sich auf den langen Weg und laufen über die Grenzen nach Bayern. Weil dort ganz offensichtlich das Refugium der Bescheuerten und psychisch angeknacksten zu sein scheint.
Ein Wildtier verirrt sich nur zum “Durchdrehen” nach Bayern
Anders ist es nicht zu erklären, weshalb es in Brandenburg und Sachsen eine ungleich größere Population von zig Tausend Wölfen gibt, es aber dort sehr selten zu erwähnenswerten Zusammenstößen zwischen Mensch und Tier kommt. In Bayern hingegen, gibt es vielleicht ein Dutzend Wölfe, von denen ausnahmslos alle Problemtiere sind und egal wo sie auftauchen, für Angst und Schrecken sorgen.
Die Bären-Armee kommt!
Neuerdings hat sich auch eine große Anzahl Bären hinzugesellt, die nun bedrohlich in den Chiemgau und nach Berchtesgaden einfallen.
Mehrere Bilder und Aufzeichnungen von Fotofallen, werden täglich, dem verschreckten und verunsicherten Bayern in der Presse präsentiert. Es ist sogar von einer Bärenwanderung nach Bayern die Rede und es stellt sich die Frage, ob die Kinder noch auf die Straße dürfen.
Das wirklich praktische, wenn man in einer derart von Angst beherrschten Region lebt, dass man stets, selbst der überregionalen Presse entnehmen kann, welche Sau zuhause aktuell durchs Dorf getrieben wird. Wie man lesen konnte, ist in ganz Traunstein kein Pfefferspray mehr erhältlich, weil man sich auf den Einfall der Bären-Armee vorbereitet.
Mein Tipp zur Bärenabwehr, wäre ja die empfohlene Bägenglocke, die man sich umhängen kann oder wie es der Hersteller so passend beschreibt:
“Bärenglocke mit strapazierfähigem magischem Aufkleber-Befestigung, verhindert erschreckende Bären beim Wandern!”
Ja schön, dem ist nichts hinzuzufügen und die Wanderer im Wald, ließen sich dann kaum noch von den Kühen unterscheiden.
Irgend ein neunmalkluger Schlaumeier, der sich Wissenschaftler nennt, hat kürzlich darauf hingewiesen, dass es sich womöglich um einen einzelnen Bären handelt, der aufgrund seines Herumlaufens, durch mehrere Fotofallen latscht. Derart unqualifizierte Einwürfe, können nur der Unvernunft eines Nichtbayern entspringen, weshalb man solche Wortmeldungen in der heimischen Presse natürlich ignoriert.
Also, wie zuvor erwähnt, eine Armee von Bären fällt derzeit nach Bayern ein und die Panik wächst, basta! Hinzu kommen noch all die psychisch kranken und gefährlichen Wölfe, die sich da zusätzlich tummeln.
Was wird dann von einer Ober-Pussy in Lederhöschen, den zuständigen Landräten erwartet? Selbstverständlich dass er sich den Pussys annimmt und vorbildlich als Ober-Pussy an die Spitze der Bewegung stellt.
„Wenn ein Bär in der Region heimisch wird, ist das eine Gefahr für Mensch und Tier.“
Es ist nur logisch, dass man das Tier vor dem Tier schützen muss und am Ende einfach alles und jeden entnimmt. Denn dafür sind Tiere da, also zum Entnehmen.
Manchmal fragt man sich, was hat sich die Natur nur dabei gedacht?
Zum Glück ist jetzt der Mensch da, der alles natürlich regelt und beherzt entnimmt was da nichts zu suchen hat.
Bewahrer der Natur im Nebenberuf
Nun könntest Du vielleicht sagen, „Ach mensch, die armen Schafe, die da gerissen werden könnten, sind ja auch irgendwie Tiere“.
Dafür musst Du wissen, dass man in Bayern, Schäfer oder auch Bauer, oft im Nebenberuf ist.
Anders als in Brandenburg oder Sachsen, wo Menschen (man stelle sich das mal vor) hauptberuflich Schäfer oder hauptberuflich Bauern sind, erledigt man derartige Banalitäten in Bayern manchmal nebenbei.
Während die faulen Sachsen und die noch fauleren Brandenburger, den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als sich um das bescheuerte Tierwohl zu kümmern, Schutzzäune errichten und sich womöglich spezielle Herden-Schutz-Hunde gegen Wölfe halten, hat der Landwirt im Nebenbetrieb für derlei Kinkerlitzchen keine Zeit. Immerhin muss er neben seinem Job auch noch im Trachtenverein für Belustigung der Touristen sorgen oder im Schützenverein üben, um gezielt Nutztiere zu entnehmen oder Wölfe mit Dachschaden zu entfernen.
Bauer im Nebenbetrieb bedeutet, dass man die Tiere möglichst zeitsparend irgendwo wegsperrt, gelegentlich lüftet und was zu Fressen reinwirft und natürlich melkt. Mehr will man dann auch nicht mit dem Viehzeug zu tun haben, weil man ohnehin den ganzen Zirkus mit den Viechern nur wegen der EU-Agrarsubventionen veranstaltet. Wo käme man hin, wenn man sich zusätzlich noch Köter anschafft oder Schutzzäune errichtet, wo es doch viel kosten- und zeitsparender wäre, einen solchen Wolf mit Dachschaden einfach abzuknallen oder mit dem Auto zu überfahren.
Wer hat schon Zeit, sich auch noch um Viecher zu kümmern?
Einer dieser armen Milchbauern im Nebenerwerb, werkelt nicht weit entfernt von mir. Ich kann täglich beobachten, wie der arme Mann sich plagt, wenn er abends um 17:00 Uhr von seinem Hauptberuf zu seinem Hof kommt. Den verwöhnten Kühen, Gras und Heu in ihre Verliesse wirft, um dann pünktlich um 19:00 Uhr wieder im Trachtenverein zu erscheinen und sich dort freudig einen hinter die Binde gießt.
So etwas schlaucht und da hast Du keinen Nerv, dich noch um Wölfe oder Bären zu kümmern. Geschweige denn Zäune zu basteln oder Schutzhunde zu bespaßen.
Macht man den Fehler und spricht diese Misere an, zieht man sofort den Zorn aller Muschis sowie deren Sprachrohr „Upsi-Hubsi“ (der übrigens immer einen Taschenmesser bei sich trägt), auf sich. Sie bedienen sich dem Narrativ, dass man, mit dem verklärt, romantischen Blick eines Städters, doch gar keine Ahnung hat. Was frei übersetzt etwa so viel heisst: „Halt Du mal Deine Fresse und lass uns wurschteln und abknallen, wen und was wir wollen!“
Womöglich kann man den Pussys, Muschis und Bauern im Nebenerwerb, ihren herablassenden Blick auf die romantisch, verklärten Städter gar nicht verübeln. Immerhin sind es doch die Städter, die verklärt, romantisch an den ganzen Mist glauben, den man ihnen all die Jahre serviert.
Diese Städter, die an ihren Metzgereien, jene herrlich verklärten Bildchen von Schweinen und Kühen haben, die noch freudig grinsen, während man sie massakriert.
Die tatsächlich glauben, einen ökologisch wichtigen Beitrag geleistet zu haben, während sie in ihre niedliche Bärchenwurst beißen und die friedlich grasenden Almkühe auf ihrer Alpenmilch-Packung betrachten.
Natürlich ist so ein romantischer Trottel nicht im Bilde, wie ein Schwein im Todeskampf quiekt und schreit, während man es absticht, um daraus die lachende BärchenWurst zu fabrizieren, die nebenbei bemerkt, soviel mit Bären zu tun hat, wie die Almwiese mit der Alpenmilch.
Wo die Alpenmilch eigentlich herkommt
Bei den eingangs erwähnten Landwirten im Nebenerwerb, werden Milchkühe meist im Stall gehalten und zwar immer und durchgehend. Die Kuh wird geboren, von der Mama getrennt und dann haut man ihr so einen hübschen Eisenring durch die Nase, an dem sie mit einer verrosteten Kette in ihrer Box im Stall für den Rest ihrer Tage, stehend angedübelt wird. Da muht sie dann brav, vor der Natur behütet, im Halbdunkeln vor sich hin. Bekommt Heu und Mastfutter reingeworfen und wird gemolken, bis sie eines Tages tot umfällt. So ist das.
Eine Almwiese hat sie bis dahin meist nie gesehen. Der Einzige der eine Wiese oder Weide sieht, ist der Werbefotograf der Molkerei, um ein tolles Foto davon, später auf die Milchpackung zu drucken.
Aber tatsächlich sind die Wiesen zum Mähen da, oder eben für die Subventionen. Da braucht man kein Viehzeug, das nur das Gras platt trampelt.
Darum werden Milchbauern mehr als Landschaftspfleger betrachtet und speziell für ihre Arbeit an der Landschaft vom Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Von Tieren ist da keine Rede, die machen nur Arbeit über die man auch nicht gerne spricht, weil halt unschön.
Relativ häufig, wird die Idylle aber jäh gestört, durch undankbare Kühe, die in ihrem Stall einfach tot umfallen. Wie erst kürzlich im Kreis Rosenheim. Gott sei Dank fällt das nicht zu sehr auf, weil umfallen können die nicht wirklich, wenngleich sie dennoch tot sind. Darum merkt das auch niemand sofort. Erst, wenn es anfängt, bestialisch zu stinken wegen der Verwesung. Das stört dann schon.
An dieser Stelle möchte ich unbedingt anmerken, dass es gerade in Bayern, auch unglaubliche viele und tolle Landwirte gibt, die mit viel Herzblut ihre Aufgabe erledigen und ihre Tiere wirklich sehr lieben. Wie ein anderer Milchbauer in meiner Nachbarschaft, der sogar eine computergesteuerte Schwingtür für seine Kühe im Stall eingebaut, die computergesteuert jedes Tier erkennt und jede Kuh, nach Lust und Laune, zu jeder Zeit auf die Wiese gehen kann. Solche Bauern machen das aus Leidenschaft und sind von Haus aus keine Pussys. Kommt da ein Ministerpräsident vorbei und fragt “Wie läufts bei dir so?”, dann antwortet der “Kann nicht klagen, passt alles”.
Sowas kannst du als Ministerpräsident natürlich gar nicht gebrauchen! Bei einem Satz wie “kann nicht klagen, passt alles”, kannst du nicht empört im Bierzelt auf den Tisch hauen. Für die Empörung brauchst du einfach deine Muschis, die dann auch zuverlässig alles versauen und ausser laut jammern und klagen nur wenig richtig können. Also lassen wir mal alle diese Nicht-Musschis aussen vor, denn mit solchen Leuten, lässt sich schwer eine Wahl gewinnen.
Keine Wumme ist zu groß, um den Frieden der Muschis zu bewahren
Nun könnte man auf die Idee kommen, ja was ist denn da los mit der Justiz und und der Polizei, die sonst jeden Maskenmann oder hässlichen Herren bis zum Kollaps jagen und stellen. Kann man die nicht rufen bei diesen Tierquälern und Anzeige erstatten?
Schnell hört man dann Beschwichtigungen, man lebe ja in einem Rechtsstaat und man könne nun nicht jeden armen Bauern, jedesmal wenn eine Kuh im Stall tot umfällt, einfach so pauschal beschuldigen und belästigen.
Die ganzen Subventionen abkassieren, Rasen mähen, im Trachtenverein Brauchtum leben, Problembären jagen und bescheuerte Wölfe hetzen. Da kann man schon vergessen, sich auch noch um die Kühe zu kümmern. Hier gilt der schöne Slogan: “Leben und leben lassen”. Vorverurteilungen ohne entsprechendes Gerichtsverfahren gibt es in Bayern nicht und stolz verkündet man im Freistaat, eisern an Grundrechten festzuhalten.
Aber wehe Du gehörst nicht zu der Jammer-Angsthasen-Bubble. Das ist dann ein Problem und zwar für dich.
Im Freistaat unterscheidet man Menschen nämlich in zwei Kategorien: Pussys/Muschis & Terroristen!
Zu letzteren gehören im Prinzip alle, die sich nicht täglich fürchten, in die Hosen machen und lamentieren.
Folglich muss es sich bei diesen Menschen, der Logik nach, um Terroristen, wenigstens aber um Schwerkriminelle handeln und da ist es völlig egal, ob es dazu ein Gerichtsurteil gibt oder nicht. Die Justiz ist da eher Mitläufer und nickt bestenfalls nur ab. Offensichtlich wird ein richterliches Urteil mehr als eine Empfehlung oder Hinweis verstanden, das man auch nicht unbedingt abwarten muss.
Jüngst war das eindrucksvoll zu beobachten, bei den Terroristen der “letzten Generation.
Oder wie es für Pussys verständlich formuliert wurde:
Alexander Dobrindt: “Die Entstehung einer Klima-RAF muss verhindert werden!”
Bämm! Da schlägt der Staat dann mit aller ihm zur Verfügung stehender Härte zu.
Zack, dann ist die Homepage der “letzten Generation” abgeschaltet und mit dem Warnhinweis versehen, dass es eine kriminelle Vereinigung ist – Urteil wird vielleicht mal nachgereicht, oder auch nicht, ist auch völlig wurscht.
Was interessiert die Polizeigewalt da schon die Justiz wenn die Ober-Muschi sagt, das sind Terroristen, dann sind es Terroristen! Dann wird die Bude dieser Klima-Kids vom SEK gestürmt, weiss man ja nie, was einem da erwartet. Von Problembären bis Wölfe mit Dachschaden kann da alles lauern.
Fürsorglich wird darauf hingewiesen, dass wer diese Nachwuchs RAF unterstützt, genauso eingeknastet wird, wie jeder andere Mörder oder Mafiosi Unterstützer.
Dieser freundliche Hinweis des LKA, reicht dann auch völlig aus, dass sich alle Muschis brav einnässen.
Immerhin kennt sich die Polizei damit aus, also mit Einnässenden.
Ob nun Wildtiere oder Terroristen-Kids, die die Freiheit des Automobils beschränken möchten.
Das alles macht den Pussys Angst!
Landschaft ohne Natur wäre eigentlich viel schöner
Der Laie, oder wie man hier in Bayern sagt, der Nicht-Bayer, verwechselt ohnehin gern Landschaft mit Natur. Natürlich hat Landschaft mit Natur so rein garnichts zu tun. Stell Dir den bäuerlichen Landschaftspfleger im Nebenberuf eher so vor, wie den besoffenen Platzwart, der auf seinem Aufsitzmäher den Rasen am Sportplatz mäht.
Landschaft ist das, wo der Fremde (oft als Tourist bezeichnet), sich in Flipflops auf die Berge hievt und dann, einen Kreislaufkollaps später, mit dem Hubschrauber der Bergwacht ins Tal geflogen wird.
Oder der, der sich auf seinem eBike die Almstrasse hochquält, weil er ohne Elektromotor nicht einmal um die nächste Kurve käme. Kurzum, die Landschaft ist dazu da, damit der gemeine Ruhrgebiets-Flachland-Alpinist, etwas zu glotzen und zu staunen hat.
Du verstehst? Wolf und Bär müssen weg!
Die stören das Idyll und den natürlichen Ablauf der Dinge und bereiten den Muschis und Pussys nur Angst und Bange. Genau wie Leute, die sich irgendwohin kleben. So ein Verhalten verängstigt.
Man muss wohl akzeptieren, die Zeit der mutigen Rebellen und furchtlosen Räuber, ist in Bayern wohl definitiv und für alle Zeiten vorbei.
Man sollte sich auch nicht blenden lassen, von der noch immer kämpferischen Selbstdarstellung der Bayern. Die oft wie Naturburschen wirken möchten, in ihren engen, kurzen Lederhöschen. Im Grunde sind sie wie jedes kleine Kind, dass sich im dunklen Wald fürchtet. Darum schreien sie auch laut und jammern, in der stillen Hoffnung, so all das Böse um sie herum zu vertreiben.
Damit einfach alles so bleibt, wie es war.
Mein Tipp: Vielleicht hilft ja “Trust Nature”
ein Beruhigungsmittel